Elisabeth Maria Franz-Stangl Navigation

Zwänge

Heilsames Gespräch

Zwangsgedanken

Zwangsgedanken und Zwangshandlungen

Haben Sie den Film „Besser geht´s nicht“ mit Jack Nicholson gesehen? In diesem spielt der bekannte Schauspieler einen erfolgreichen Autor, der allerdings unter verschiedenen Zwängen leidet. So sperrt er seine Wohnungstür stets viermal auf und zu, hat krankhafte Angst vor Keimen, weswegen er für jedes Händewaschen ein neues Stück Seife benutzt und im Restaurant nur mit selbst mitgebrachten Plastikbesteck isst. Die Pflastersteinfugen auf dem Gehweg kann er nicht betreten und hüpft nach einem eigenen System über sie hinweg. Was für den Zuschauer amüsant bis bizarr erscheint, ist in der Realität für Betroffene mit starken Einschränkungen im Alltag verbunden.

 

Was sind Zwangsgedanken und Zwangshandlungen?

ZwängeZwangsgedanken und Zwangshandlungen gehören zu den Zwangsstörungen und treten für gewöhnlich gemeinsam auf. Die zwanghaft ausgeführten Handlungen haben dabei die Funktion die Zwangsgedanken quasi zu neutralisieren, da diese als sehr bedrohlich erscheinen. Patienten mit Zwangsgedanken werden von wiederkehrenden Bildern überflutet und lösen unangenehme Gefühle wie Angst und Unbehagen aus. Die Betroffen können diese Gedankenflut jedoch nicht stoppen und sind oft viele Stunden mit ihnen beschäftigt. Inhalte dieser Gedanken sind häufig Gewalt, Sexualität, Verschmutzung (Krankheitserreger) oder Gefahren. Beispiele für Zwangsgedanken wären etwa: „Was, wenn ich mit diesem Messer jemanden verletze?“ – „Wenn ich die Türklinke berühre, infiziere ich mich bestimmt mit einer Krankheit.“ – „Habe ich den Herd ausgemacht? Was, wenn die Wohnung abbrennt?“ Solche Zwangsgedanken führen oft zu Zwangshandlungen: so wird 20 Mal kontrolliert, ob der Herd auch wirklich aus ist, die Hände werden minutenlang gewaschen. Durch diese Handlungen sollen die unangenehmen Gedanken verschwinden, tatsächlich schränken sie Betroffene aber stark in ihrem Alltag ein.

 

Woher kommen Zwangsgedanken?

Von Zeit zu Zeit drängen sich wohl jedem unangenehme Gedanken auf, die kurzzeitig erschreckend wirken können. Für gewöhnlich misst man diesen Gedanken jedoch keine allzu große Bedeutung bei und vergisst sie schnell wieder. Menschen mit einer Zwangsstörung können dies jedoch nicht und geben bedrohlichen Gedanken übermäßig viel Raum, können sich von diesen nicht mehr abgrenzen oder sie objektiv beurteilen. Die Entwicklung einer solchen Zwangsstörung kann unterschiedliche Ursachen haben, etwa ein traumatisches Erlebnis wie eine Vergewaltigung. Das Opfer hat danach vielleicht aus Ekel angefangen, sich übertrieben gründlich zu waschen und daraus zwanghafte Handlungen entwickelt. Aber auch frühkindliche Erfahrungen sowie eine genetische Disposition können bei Entstehung von Zwängen ebenso eine Rolle spielen wie andere psychische Erkrankungen (Depressionen).

Wie kann man gegen Zwangsgedanken tun?

Um Zwangsgedanken und damit verbundene Zwangshandlungen loszuwerden, müssen diese sozusagen wieder zu „normalen“ Gedanken werden. Als Psychologin in Klagenfurt begleite ich Sie im Rahmen der Therapie dahingehend, einen neuen Umgang mit Ihren Gedanken zu erlernen. Dabei gibt es je nach individueller Situation verschiedene Ansätze, unter Umständen kann auch eine Kombination mit einer medikamentösen Therapie nötig sein. Betroffene lernen im Rahmen der Therapie, ihre Gedanken neu zu bewerten, ihnen nicht mehr übermäßige Bedeutung beizumessen und ihnen so den bedrohlichen Charakter zu nehmen. Sollten Sie an sich beobachten, dass bestimmte, unangenehme oder beängstigende Gedanken immer wieder kehren und ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, sollten Sie sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich stehe Ihnen für ein Erstgespräch und weitere Beratungen jederzeit zur Verfügung.